Modelle, Antriebe, Preise und Vertrieb: Alles über den Start von Maxus in Deutschland.
Die Nutzfahrzeugmarke Maxus geht jetzt neu in Deutschland an den Start. Nachdem der elektrische Kastenwagen Maxus EV80 einige Zeit über einen Flottendienstleister im Rahmen einer Langzeitmiete anbot, fällt jetzt der Startschuss für den offiziellen Vertrieb mit drei Nutzfahrzeug-Modellen.
Wer ist Maxus?
Die Marke Maxus ist der Nachfolger des britischen Herstellers LDV (zuvor Leyland DAF Vans). 2006 übernahm GAZ aus Russland die Firma, dennoch musste 2008 die Produktion eingestellt werden. 2009 schließlich haben Chinesen LDV übernommen. Jetzt ist der Staatskonzern SAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation) am Ruder, der die einstigen LDV-Kastenwagen unter dem Label Maxus führt. Zum SAIC-Imperium gehört u.a. auch die ebenfalls britische Marke MG, die schon einige Jahre in Großbritannien aktiv ist und 2021 mit dem Elektro-SUV MG ZS EV auch bei uns startet.
Maxus eDeliver 3
Das Modellprogramm von Maxus umfasst zum Start drei Baureihen, zwei davon werden ausschließlich mit Elektroantrieb angeboten.
Der Maxus eDeliver3 wird als Kastenwagen in zwei Radstandsvarianten mit einer Karosserielänge von 4,56 oder 5,15 Metern angeboten. Die Nutzlast liegt je nach Version bei 865 bis 1.020 Kilogramm, das Ladevolumen zwischen 4,8 und 6,3 Kubikmetern. Überschaubar ist die Anhängelast, die je nach Ausführung nur 120 bis 440 Kilogramm beträgt.
Der Elektroantrieb im Maxus eDeliver3 leistet maximal 90 kW (122 PS) und stellt bis zu 255 Nm Drehmoment bereit. Für beide Radstandsvarianten stehen zwei Batteriegrößen zur Wahl. Die Lithium-Ionen-Batterie speichert 35 oder 52,5 kWh Strom, die Reichweite nach WLTP-Norm liegt bei 150 bis 240 Kilometern.
eDeliver 3 ab 34.900 Euro
Gleichstrom kann mit bis zu 22 kW Leistung geladen werden, bis 80 Prozent SoC (State-of-Charge) vergehen 45 Minuten. 7,2 kW beträgt die maximale Ladeleistung bei Wechselstrom, dann vergehen bei leerem Akku je nach Größe sechs bis acht Stunden für eine Ladung auf 80 Prozent.
Der Maxus eDeliver3 kostet (ohne Mehrwertsteuer) ab 34.900 Euro für die kürzere Version mit 35 kWh-Akku. Das Topmodell mit langem Radstand und 52,5 kWh Batteriekapazität steht mit 39.900 Euro in der Preisliste. Klimaanlage, Audiosystem mit Touchscreen, DAB+ und Freisprecheinrichtung sowie Sitzheizung, Rückfahrkamera und Einparkhilfe sind serienmäßig. Außer Farben gibt es keine Optionen.
Maxus EV80
Größer als der eDeliver3 ist der Maxus EV80. Er ist 5,70 Meter lang und wird als Kastenwagen und Fahrgestell, u.a. für Kofferaufbauten, angeboten. Das Ladevolumen des Kastenwagens liegt mit 11,6 Kubikmetern deutlich über dem des eDeliver3, bei der Zuladung bleibt er mit 910 Kilogramm aber auch gleichem Niveau. Die Anhängelast beträgt 1.200 Kilogramm.
Der E-Antrieb im EV80 leistet maximal 92 kW (125 PS) und stellt 320 Nm Drehmoment bereit. Energie speichert eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit 56 kWh Speicherkapazität, die unter WLTP-Normbedingungen für 190 Kilometer Reichweite sorgen soll.
Gleichstrom fließt mit bis zu 22 kW, dann ist der Akku in 2,5 Stunden voll. Am Wechselstromanschluss parkt der EV80 8,5 Stunden und lädt mit bis zu 7,2 kW.
Zur Serienausstattung gehören ein einfaches Radio mit MP3-Funktion, ein Touchscreen-Audiosystem mit Rückfahrkamera gibt es für den Kastenwagen nur gegen Aufpreis. Einparksensoren am Heck und Klimaanlage sind ab Werk an Bord des EV80, der als Fahrgestell 52.400 Euro und als Kastenwagen 53.400 Euro (beide Preise ohne Mehrwertsteuer) verkauft wird.
Maxus Deliver 9
Moderner als der EV80 tritt der große Maxus Deliver 9 auf, der aber auf ein klassisches Antriebslayout setzt. Unter seiner Haube teibt ein 2,0 Liter großer Dieselmotor mit 118 kW / 161 PS und 375 Nm maximalem Drehmoment die Hinterräder an. Der Deliver 9 soll damit die Alternative für Gewerbekunden sein, die längere Strecken fahren.
Den Maxus Deliver 9 gibt es als Kastenwagen mit einer Karosserielänge von 5,94 Metern. Er schluckt 11 Kubikmeter Ladung, die Nutzlast liegt bei 1.140 Kilogramm. Eine Anhängelast wird noch nicht angegeben.
Zwei Ausstattungsvarianten
Das Cockpit des Maxus eDeliver 3 erinnert an chinesische PKW, auch einige Modelle von SAIC. Ein 10-Zoll-Touchscreen für das Audiosystem mit Apple CarPlay und Android Auto ist bei der höheren Ausstattungslinie Luxury serienmäßig, ebenso LED-Scheinwerfer und Rückfahrkamera.
Das Base-Modell kommt mit Klimaanlage, Parksensoren am Heck und MP3-Radio. Die Preise für den Maxus Deliver 9 starten bei 29.990 Euro für die Base-Version, das Luxury-Modell kostet 32.990 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Damit liegt er nur knapp unter dem VW Crafter, den es mit Hochdach ab 31.800 Euro gibt.
Wer verkauft Maxus?
Für den Import nach Deutschland wurde die Maxomotive Deutschlad GmbH mit Sitz in Köln gegründet. Das Unternehmen gehört zur belgischen Alcomotive-Gruppe, die verschiedene Marken in Europa vertreibt. In Deutschland ist das Unternehmen auch als Importeur für den koreanischen Hersteller SsangYong aktiv.
Der Plan für Maxus in Deutschland sieht ein Händlernetz mit mittelfristig 150 Partnern vor. 20 Vertragshändler sollen bis Ende 2020 an Bord sein. Gut möglich, dass einige Hyundai-Händler darunter sein werden, die einst vom Verkaufsstopp des Transporters H350 überrascht wurden.