Auf der IAA zeigt Mercedes Plug-in-Hybride von A- und B-Klasse.
26 Buchstaben, „ß“ und Umlaute (ä, ö, ü) nicht mit eingerechnet, umfasst unser Alphabet. Die deutsche Sprache bedient sich daraus, so die Statistik, am häufigsten beim „e“. Auch am Heck vieler neuer Autos startet dieser Vokal zu einer zweiten Karriere durch. Einst zierte er bei Mercedes die Einspritzer-Modelle, hob den 190E und 190 ab. BMW brachte in den 1980er Jahren die e(ta)-Modelle mit viel Hubraum und wenig Leistung zum Spritsparen auf den Markt.
Premiere auf der IAA
Jetzt steht das „e“, das ist bekannt, für Elektrifizierung. BMW 330e, 530e und 745e und Audis TFSIe-Modelle bedienen sich beim Mehrheitsbuchstaben. Und auch Mercedes-Benz. Zur IAA im September bringt der Erfinder des Automobils auch seine Kompaktbaureihe als Plug-in-Hybride auf den Markt. Die Modellbezeichnungen: Mercedes A 250 e und B 250 e, wobei die A-Klasse als fünftüriger Kompakter und als Stufenhecklimousine mit vier Türen zu haben sein wird.
In allen übernimmt der 1,3 Liter-Benziner aus der Allianz mit Renault-Nissan, der zum Beispiel auch im Dacia Duster und Nissan Qashqai Dienst tut, mit 118 kW / 160 PS den Verbrennerpart. Er wird von einem maximal 75 kW (102 PS) starken Elektromotor begleitet, die Systemleistung des Plug-in-Hybrids liegt bei 160 kW / 218 PS. Der permanenterregte Synchronmotor hängt am Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe.
Als e-Modelle sind A-Klasse Fünftürer und B-Klasse bis zu 235 km/h schnell, die Höchstgeschwindigkeit der aerodynamisch günstigeren Stufenhecklimousine liegt bei 240 km/h. Sie beschleunigt in 6,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Der leichtere Fünftürer benötigt dafür 6,6 Sekunden, das hohe B 6,8 Sekunden. Rein elektrisch fahren alle bis zu 140 km/h schnell. Mehr Sinn macht natürlich die Bedienung von fünf Rekuperationsstufen zur Rückgewinnung wertvoller Energie.
Wichtiger bei einem neuen Plug-in-Hybriden sind natürlich andere technische Daten. Unter den Rücksitzen steckt eine 150 kg schwere Lithium-Ionen-Batterie mit 15,6 kWh Speicherkapazität. Dafür wurde die Abgasanlage geändert, die nun schon mittig unter dem Fahrzeugboden endet. Der Benzintank wurde in den Achsbauraum verlegt, was für möglichst wenig Einschränkungen beim Kofferraumvolumen sorgen soll.
56 Kilometer elektrische Reichweite
Die rein elektrische Reichweite gibt Mercedes leider noch nach NEFZ an, was die Werte erhöht, Laut Mitteilungen schaffen die Kompakten 70 bis 75 Kilometer, bevor der Akku leer ist. Nach WLTP sind es je nach Karosserievariante 56 bis 69 Kilometer Reichweite.
Wird der Verbrenner angeworfen, erledigt das der E-Motor, einen Anlasser gibt es nicht mehr. Geladen wird mit Gleich- oder Wechselstrom. Am Gleichstrom soll die Batterie in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent Ladezustand gebracht werden können, an der Wallbox mit 7,4 kW Ladeleistung (Wechselstrom) steht das Auto 1:45 Stunden, um von zehn auf 100 Prozent geladen zu werden.
Der Mercedes A 250 e kostet ab 36.943,55 Euro, das Stufenheckmodell ist für 37.300,55 Euro zu haben. Der Preis für den B 250 e ist noch nicht bekannt, der Kompaktvan wird in einigen Wochen bestellbar sein.