Mercedes-Benz setzt für die Zukunft voll auf Elektroautos. Drei neue Plattformen sind geplant.
Volvo kündigte als erste Automarke ihre vollelektrische Zukunft (ab 2030) an, Audi, VW und andere folgten. Jetzt hat auch Mercedes-Benz, der „Erfinder des Automobils“ bekanntgegeben, zur reinen Elektromarke zu werden. Zumindest dort, „wo immer es die Marktbedingungen zulassen“, sollen noch vor 2030 nur noch Elektroautos verkauft werden.
Drei E-Auto-Baukästen ab 2025
Im Jahr 2025 werden die Stuttgarter drei neue Fahrzeugarchitekturen für Elektroautos vorstellen. Neue Verbrenner-Baukästen soll es dann nicht mehr geben. Die Abstufungen im Einzelnen:
MB.EA wird die Basis für alle mittelgroßen und großen PKW. Diese Architektur soll skalierbar und somit voll flexibel sein.
AMG.EA wird, die es der Name schon sagt, die künftigen AMG-Autos tragen und ist auf hohe Leistungen ausgelegt.
VAN.EA heißt die Architektur für Vans und leichte Nutzfahrzeuge, darunter dann Nachfolger für Vito / V-Klasse, Sprinter und Co.
Die kompakten EG-Modelle EQA und EQB sind gerade erst vorgestellt werden und laufen entsprechend länger. Ob Mercedes-Benz nach 2025 einen E-Baukasten für Fahrzeuge dieser Größe plant, ist angesichts der Markenstrategie hin zu höherpreisigen Luxusautos fraglich.
Um die Entwicklung im Bereich Axialflussmotoren zu erhöhen, übernimmt Mercedes-Benz den britischen Spezialisten Yasa. In Zukunft soll das gesamte Antriebssystem mit Motoren, Wechselrichtern und Software im eigenen Haus entwickelt werden. Der Bedarf Batterien, der in Stuttgart mit „mehr als 200 Gigawattstunden“ angemeldet wird, soll mit weltweit acht Gigafabriken zur Zellproduktion gedeckt werden. Die Werke sollen in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern entstehen. Diese Produktionsstätten sollen die ebenfalls geplanten neun Fabriken zur Fertigung von Batteriesystemen ergänzen.
Standard-Batterien für PKW und Vans
Die Batterien der Zukunft sollen stark standardisiert werden, um sie in mehr als 90 Prozent aller Mercedes-PKW und Van einzusetzen. Auch das Thema Laden steht im Fokus. Wie andere Hersteller auch plant Mercedes-Benz eigene Ladestationen, um seinen Kunden Premium-Services anzubieten. Parallel will man mit Shell kooperieren, um Mercedes-Kunden einen verbesserten Zugang zum Shell Recharge Netzwerk mit geplanten 30.000 Ladepunkten in Europa, China und Nordamerika zu ermöglichen.
2022 soll die Studie Vision EQXX vorgestellt werden. Das Konzeptauto soll mit einer Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern und einem einstelligen Verbrauchswert von kWh je 100 Kilometer bei Autobahnfahrt neue Maßstäbe setzen, die gleichzeitig auf künftige Technologien hinweisen.
Im Video: Mercedes-Benz Concept EQT