Mercedes elektrifiziert den Vito Tourer unterhalb des noblen EQV. VW bringt den elektrischen T6.1 mit Abt.
Solvente Familien leisten sich gerne schicke Großraumvans wie den VW Multivan oder die Mercedes V-Klasse. Etwas darunter siedeln beide Hersteller ihre PKW-Versionen auf Basis der entsprechenden Transportermodelle an. Bei VW gibt es die Caravelle, bei Mercedes wird der Vito zum Vito Tourer.
Besonders Taxiunternehmer, Shuttledienste und sonstige Gewerbetreibende greifen oft zum Mercedes Vito Tourer. Aber auch das Basismodell des Freizeitmobils Marco Polo nutzt den Vito Tourer als Grundlage. Künftig kann auch er mit Elektroantrieb bestellt werden. Der Mercedes EQV auf Basis der V-Klasse bekommt mit dem neuen eVito Tourer einen technischen Zwilling, der sich nicht in das EQ-Label einreiht.
Mercedes eVito Tourer und Abt-T6.1
Die Lithium-Ionen-Batterie im elektrischen Bus fasst bis zu 100 kWh Strom wovon 90 kW nutzbar sind. Das sorgt nach Norm für eine Reichweite von maximal 421 Kilometern. Vorne links im Stoßfänger sitzt der Ladeanschluss, den man auch mit einem CCS-Stecker an Gleichstrom (DC) anschließen kann. Dann soll der eVito Tourer, je nach Ladesäule, mit bis zu 110 kW Strom saugen können. In unter 45 Minuten lässt sich die Batterie so von zehn auf 80 Prozent ihrer Kapazität laden. Am Wechselstrom schafft der flüssigkeitsgekühlte Onboard-Lader maximal 11 kW.
Der Elektroantrieb, der seine Kraft an die Vorderräder abgibt, leistet maximal 150 kW (204 PS) und bringt bis zu 362 Nm Drehmoment. Die Dauerleistung liegt bei 70 kW (95 PS). Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 140 km/h begrenzt, optional soll eine Anhebung auf 160 km/h ins Programm kommen. Zwei Karosserielängen bietet Mercedes für den eVito Tourer an: 5,14 und 5,37 Meter.
Caravelle für den Nahverkehr
Auch die VW Caravelle kann man jetzt, so ein Zufall, mit Elektroantrieb vorbestellen. Der lokal emissionsfreie T6.1 entsteht als Transporter und Personentransport-Bus in Zusammenarbeit mit Abt aus Kempten im Allgäu. Die Batteriekapazität des umgebauten VWs liegt bei vergleichsweise kleinen 32,5 kWh netto (37,3 kWh brutto), was die Norm-Reichweite auf 131 Kilometer für den Transporter beschränkt. Mit Seitenscheiben und Sitzbänken dürfte sie aufgrund des entsprechend höheren Gewichts, weiter sinken.
56.475 Euro soll die elektrische VW Caravelle Comfortline kosten. Den Preis für den eVito Tourer verrät Mercedes noch nicht. Ab April soll er bestellbar sein.
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