2026 bringt VW unter der Marke Scout elektrische SUV und Pick-ups auf den US-Markt.
Neue Marken standen beim Volkswagen-Konzern seit längerer Zeit nicht mehr auf der Tagesordnung. Jetzt aktiviert das Unternehmen einen „neuen“ Namen: Die Marke Scout wurde jetzt offiziell bestätigt.
Ein Modell der amerikanischen Marke International Harvester, das als Geländewagen vor allem in Konkurrenz zu Jeep stand, trug bis in die 1980er Jahre diese Bezeichnung. Als Traton, die inzwischen aus dem Konzern ausgegliederte LKW-Sparte (MAN, Scania u.a.) das US-Unternehmen Navistar kaufte, wanderten die Rechte an Scout nach Wolfsburg. Ganz nebenbei: Bei Skoda gibt es Octavia und Superb mit Offroadoptik als „Scout“.
Eigene Plattform für Scout
Scout soll vorerst nur in den USA starten und dort mit einem Pick-up und einem „robusten SUV“ gegen das Start-up Rivian, aber auch gegen die heimischen Platzhirsche Ford sowie Jeep antreten. Beide Modelle werden elektrisch angetrieben.
Erste Skizzen beider Fahrzeuge zeigen ein rustikales Design, so wie es bei der US-Kundschaft gut ankommen dürfte. Technische Bauteile holt sich Scout im weitverzweigten Konzernregal. Bei den Plattformen will der Konzern aber nichts dem Zufall überlassen. SUV und Pick-up werden auf eine neue Architektur gestellt, auch um sich vom SUV Atlas (auf MQB-Basis) abzuheben.
Arno Antlitz, CFO der Volkswagen AG, erklärt: „Das Unternehmen, das wir in diesem Jahr gründen werden, wird eine eigenständige, unabhängig geführte Einheit und Marke des Volkswagen Konzerns. Dies entspricht dem neuen Managementmodell des Konzerns: kleine Einheiten, die agil sind und dabei Zugriff auf unsere Plattformen haben, um Synergien zu heben.“
Produktion in den USA
Erste Prototypen sollen im kommenden Jahr vorgestellt werden, bevor im Jahr 2026 in Nordamerika die Serienproduktion anläuft. Die Entscheidung, mit der Marke Scout in den USA an den Start zu gehen, soll gewiss auch die Abhängigkeit von VW als Marke und Konzern von China reduzieren. Der mit Abstand größte Absatzmarkt leidet unter Lockdowns und damit verbundenen Produktionsausfällen.
Konzernchef Herbert Diess führt aus: „Nachdem Volkswagen den Turnaround in den USA geschafft hat, nutzen wir nun die Chance, unsere Position in einem der wichtigsten Wachstumsmärkte für Elektrofahrzeuge weiter auszubauen. Die Elektrifizierung bietet eine historische Chance, als Konzern in das hochattraktive Pick-up- und R-SUV-Segment einzusteigen und damit unsere Ambitionen zu unterstreichen, ein wichtiger Akteur auf dem US-Markt zu werden.“
Im Video: Skoda Octavia Scout