Alle Informationen und Video-Review: Der neue Ford E-Transit Custom stellt künftig auch die Basis für den Nachfolger des VW T6.1.
UPDATE: Die neue Generation im ersten Fahrbericht mit Video-Review - hier bei AUTONOTIZEN!
Es hat Tradition bei Ford, neue Modelle mit einer ungewöhnlich langen Vorlaufzeit anzukündigen. Auch die Vertriebsorganisation für Nutzfahrzeuge und verwandte Dienstleistungen, Ford Pro, folgt diesem Prinzip. So kommt es, dass wir heute nicht nur einen ersten Ausblick auf den neuen Ford E-Transit Custom sehen, sondern auch die Basis für den neuen VW Transporter als Nachfolger des T6.1.
Der Ford E-Transit Custom im Video
Der Ford Transit Custom ist unterhalb des Transit in der Kastenwagen- und Transporterklasse mit etwa einer Tonne Nutzlast angesiedelt. Von ihm abgeleitet ist die PKW-Version Ford Tourneo Custom, die auch in einer Neuauflage starten wird. Außerdem ist der neue Ford auch als Basisfahrzeug für Wohnmobile und Camper-Vans sehr interessant, schon das aktuelle Modell durchbricht aktuell die Ducato-Vorherrschaft in diesem Segment.
Im Rahmen einer weitreichenden Zusammenarbeit mit VW nutzt Ford die Elektroauto-Basis MEB (Modularer Elektro-Baukasten) der Wolfsburger für mindestens ein neues PKW-Modell. Zusätzlich umfasst die Kooperation diverse Nutzfahrzeugprojekte. Der kommende VW Amarok wird auf dem neuen Ford Ranger basieren, der Ford Transit Connect ist ein VW Caddy mit Ford-Gesicht.
Während Volkswagen Nutzfahrzeuge den neuen Multivan, inoffiziell auch T7 genannt, auf einer Frontantriebsplattform seit einigen Monaten verkauft, laufen die Transporter, California-Modelle und der Multivan mit Allradantrieb als T6.1 vorerst weiter. Der Nachfolger wird, zusammen mit dem neuen Ford Transit, auf gleicher Basis ab 2024 in einem türkischen Ford-Werk gebaut.
Basis für den Nachfolger des VW T6.1
Neben Dieselvarianten wird es den Ford Transit, und somit gewiss auch den neuen „VW Bus“, auch elektrisch geben. Für die E-Variante kündigt Ford einen Produktionsstart für das zweite Halbjahr 2023 an. Die ersten Fotos des neuen Ford E-Transit Customs zeigen ein evolutionäres, modernes Kastenwagendesign mit LED-Scheinwerfern und dominanter Frontmaske. Der Ladestecker befindet sich im vorderen Stoßfänger. Mit einem Adapter soll der elektrische Kastenwagen auch Strom abgeben können. Die entsprechende V2L-Technologie (Vehicle-to-Load) bietet auch der in den USA verkaufte Ford F150 Lightning.
Zwei Motorvarianten wird Ford anbieten. Das Basismodell hat eine Leistung von 100 kW (136 PS), die Performance-Variante bringt es auf 160 kW (217 PS). Die E-Maschine sitzt an der Hinterachse und treibt dort die Räder an. Der elektrische Transit Custom wird eine Einzelradaufhängung bekommen, während die Verbrenner hinten eine Starrachse besitzen.
F150 inside
74 kWh Speicherkapazität soll der Akku bieten, was 380 Kilometer Reichweite ermöglicht. Mit einer Ladeleistung von 125 kW lässt sich der Ladezustand der Batterie am Schnelllader in 41 Minuten von 15 auf 80 Prozent erhöhen. Ford wird zudem einen speziellen Kurzlademodus anbieten, in fünf Minuten sollen damit bis zu 38 Kilometer Reichweite nachgefasst werden können. Wechselstrom lädt der Transporter dreiphasig mit maximal 11 kW, in acht Stunden soll der Akku über Nach vollständig geladen sein.
Die Zellchemie soll aus dem US-Pick-up F150 Lighting übernommen worden sein. Externe Geräte lassen sich mit einer Leistung von bis zu 2,3 kW mit Strom versorgen.
Lenkrad als Esstisch
Die Fahrer des e-Transit Custom sollen und praktischen Systemen profitieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit, aus dem Lenkrad einen Tisch zu machen, um hier seine Pause zu verbringen oder zu arbeiten. Ohne Handbrems- und Getriebehebel kann man zudem einfach auf der Beifahrerseite ein- und aussteigen.
Zu den Konkurrenten des elektrischen Ford Transit zählen beispielsweise der Mercedes-Benz eVito und die Elektro-Varianten der Stellantis-Transporter von Citroën (Jumpy), Fiat (Scudo), Opel (Vivaro) und Peugeot (Expert).
Diesel und Plug-in Hybrid
Kurz vor der Elektro-Version kommt der neue Ford Transit Custom Mitte 2023 auch mit Dieselmotoren auf den Markt. Den Zweiliter-Vierzylinder wird es in vier Leistungsstufen mit 110 PS, 136 PS, 150 PS und 170 PS geben. Je nach Version schaltet der Fahrer manuell sechs Gänge oder überlässt die Arbeit einem Achtstufen-Automatikgetriebe. Mit diesem beträgt die maximale Anhängelast 2.500 Kilogramm, beim E-Transit Custom sind es 2.000 Kilogramm. Erstmals wird der Transit Custom als Selbstzünder auch mit Allradantrieb zu haben sein.
Außerdem startet der Plug-in Hybrid, der den etwas unterdimensionierten Antrieb des Vorgängers aufs Altenteil schickt. Das Hybridsystem mit einem 2,5 Liter großen Benziner übernimmt der Kastenwagen vom Ford Kuga Plug-in Hybrid ." Die Lithium-Ionen-Batterie wird eine Speicherkapazität von 11,8 kWh haben - genug für eine Reichweite von 57 Kilometern nach WLTP-Norm.
E-Transit Custom ab Herbst 2023
Ab Herbst 2023 wird der Elektro-Transporter in der Türkei vom Band laufen. Für die gesamte Modellreihe sind zwei Radstandsvarianten und drei Karosseriehöhen geplant. Neben dem Transit / E-Transit Custom und dem davon abgeleiteten Tourneo / E-Tourneo Custom plant Ford, bis zum Jahr 2024 auch die kleine Hochdachkombi-Baureihe Transit / Tourneo Courier mit Elektroantrieb anzubieten. Der große E-Transit wurde bereits vorgestellt. Der Kastenwagen wird auch wieder die Grundlage für eine neue Generation von Wohnmobilen und Camper-Vans, die bei Ford auf den Namen Nugget hören.