Lancia ist Geschichte? Nicht ganz.
Noch in den 1980er Jahren setzte die italienische Marke Lancia Akzente, die bis heute für Herzrasen sorgen, z.B. den Delta Integrale oder den Thema 8.32 mit Ferrari-Motor. In der heutigen Konzernwelt des FCA-Geflechts hat die Marke, nachdem sie jahrelang am Tropf hing und in Form von amerikanischen Chrysler-Modellen falsch ernährt wurde, keinen Platz mehr.
Tod? Jein. In Deutschland existiert zwar noch eine Website, die das einzig verbliebene Modell – den betagten Ypsilon – feilbietet und zumindest laut Liste sind auch noch einige Händler aktiv. Bis auf ein paar Vorführwagen, die in den Internetbörsen feilgeboten werden, liegt der Neuwagenverkauf aber faktisch brach. Nicht so in Italien. Die angekündigte Strategie, Lanica zur rein italienischen Marke für den lokalen Markt zu machen, geht wohl auf.
52.800 Lancias wurden 2016 europaweit zugelassen, davon fast alle, nämlich genau 52.629 in Italien. Neben ein paar Restbestände des Lancia Voyager (der umbenannte Chrysler Voyager), handelt es sich dabei ausnahmslos um den Ypsilon. Im ersten Halbjahr 2016 war der Ypsilon gar das zweitmeistverkaufte Auto in Italien hinter dem Fiat Panda und vor dem Fiat 500L. Alleine im September 2016 waren es 5.400 Autos, ein Wachstum von 14,7% im Vergleich zum Vorjahr – was natürlich auch dem konjunkturellen Trend auf dem italienischen Automarkt geschuldet ist.
2011 kam der aktuelle Lancia Ypsilon auf den Markt, zur IAA 2015 erhielt er ein sanftes Facelift. Die Produktinsanlagen sind also abgeschrieben und der Kleinwagen dürfte für FCA eine ordentliche Marge abwerfen, so lange die italienischen Kunden zugreifen. So richtig tot ist die Marke also (noch) nicht.