Mercedes hat mit dem eVito eine Elektro-Transporter-Strategie gestartet.
VW hatte auf der Nutzfahrzeug-IAA im Jahr 2016 den elektrischen Crafter als Studie gezeigt und es schien, dass den Mitbewerbern die Münder vor Verblüffung offenstehen. Leise, wie es für ein elektrisch angetriebenes Auto typisch ist, hat Mercedes-Benz Vans jetzt zum Überholvorgang angesetzt.
Heute wurde der elektrische Mercedes Vito, genannt eVito präsentiert. Und das mit einem gleichzeitigen Bestellstart für das batteriegespeiste Lieferfahrzeug, das im zweiten Halbjahr 2018 an die ersten Kunden ausgeliefert wird.
39.990 Euro ohne Mehrwertsteuer, also 47.588,10 Euro brutto, kostet der eVito. Die ersten 1.000 Besteller bekommen ein noch nicht näher spezifiziertes Servicepaket und eine Wallbox ohne Aufpreis dazu.
2019 folgt mit dem eSprinter der direkte Mitbewerber zum elektrischen VW Crafter, dann schon auf dem für 2018 erwarteten Sprinter-Nachfolger. Schließlich wird es auch einen elektrischen Citan geben, der in nächster Modellgeneration wieder gemeinsam mit dem Renault Kangoo entwickelt wird. Den Franzosen gibt es heute schon als Elektrovariante.
Bei der Entwicklung der elektrischen Liefer- und Nutzfahrzeuge, die auch in Ausführungen für den Personentransport kommen sollen, arbeitet Mercedes mit Großkunden wie z.B. dem Versender Hermes zusammen. Anfang 2018 gehen erste Fahrzeuge in den Feldversuch bei der Paketverteilung, bis 2020 sollen 1.500 eVito und eSprinter in Hermes-Diensten stehen.
Im Mercedes eVito steckt eine Lithium-Ionen-Batterie mit 41,4 kWh Speicherkapazität. Die Reichweite soll im Regelfall 150 Kilometer betragen, selbst voll beladen im Winter sollen noch 100 Kilometer möglich sein.
Der Elektromotor leistet 84 kW und bietet ein Drehmoment von 300 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Wer den elektrischen Vito auch außerhalb von Innenstadtgebieten nutzt, kann als Option ein maximales Tempo von 120 km/h wählen. Auswahl gibt es auch bei der Fahrzeuglänge und damit dem Stauraum: Den eVito wird es in zwei Radstandsvarianten geben.
Die Initiative von Mercedes-Benz, den elektrischen Vito jetzt schon bestellbar zu machen, dürfte den Druck auf VW erhöhen. Wann der elektrische Crafter letztendlich zu haben sein wird, ist noch nicht bekannt.
Die Deutsche Post / DHL setzt weiterhin auf das eigene Unternehmen StreetScooter. Hier wird aktuell der Serienanlauf eines Elektro-Transporters auf Basis des Ford Transit vorbereitet.