Der erste offene Seat ist kein Cabrio, sondern ein elektrischer Roller.
UPDATE: Dieser Artikel erschien erstmals am 7. November 2019 und wurde jetzt mit neuen Informationen aktualisiert.
Die spanische Volkswagen-Tochter Seat hat auf dem Smart City Expo World Congress in Barcelona das seriennahe Konzept ihres e-Scooter gezeigt. Der elektrisch angetriebene Roller wird 2020 in den Verkauf gehen.
Der Elektroantrieb des Zweirads leistet maximal 11 kW und dauerhaft 7 kW, das Drehmoment liegt bei 240 Nm. Damit soll der Seat e-Scooter bei den Fahrleistungen mit regulären 125ccm-Rollern mit Verbrennungsmotor gleichaufliegen. Von null auf 50 km/h beschleunigt der e-Scooter in 3,8 Sekunden und damit 0,1 Sekunden schneller als der Seat Mii Electric. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100 km/h. Genug also, um auch über die Ringautobahn außerhalb einer Innenstadt zu pendeln.
115 Kilometer Reichweite
Die Reichweite liegt laut Seat bei 115 Kilometern, bevor der herausnehmbare Akku zum Beispiel am Arbeitsplatz oder zuhause geladen werden muss. Ein Fach unter dem Doppelsitz bietet Stauraum für ebenfalls zwei Helme. Der Seat e-Scooter wird vom Kooperationspartner Silence gebaut. Das Unternehmen, dass sich auf elektrische Zweiräder spezialisiert hat, ist unweit des Seat-Hauptquartiers außerhalb von Barcelona beheimatet. Basis für den Seat-Roller ist der Modell Silence S1.
„Das fortwährende Wachstum großer Städte sorgt dafür, dass effiziente Mobilitätskonzepte eine der größten Herausforderungen sind, die es zu bewältigen gilt“, sagt Seat-Chef Luca de Meo. „Heute gehen wir einen weiteren Schritt in unserer Strategie für urbane Mobilität, indem wir die Markteinführung des ersten eScooters in der Geschichte unserer Marke ankündigen.“
Bei Seat ist das e-Scooter-Projekt in der neuen Abteilung „Urban Mobility“ beheimatet. Hier sollen neue Produkte und Dienstleistungen abseits des klassischen Autogeschäfts entwickelt und realisiert werden. Auch der elektrische Tretroller e-Kickscooter ist hier angedockt. Er soll mit einer Reichweite von 65 Kilometern dem 2018 erstmals gezeigten Seat eXS nachfolgen, von dem nach Unternehmensangaben bisher über 10.000 Exemplare gebaut wurden. Kooperationspartner bei eXS war Segway.
Ob und wann die elektrischen Seat-Zweiräder auch bei den deutschen Händlern zu haben sein werden, ist noch nicht bekannt. Für den Seat e-Scooter reicht aufgrund der Fahrleistungen kein Autoführerschein (50 ccm, maximal 45 km/h) aus, es wird eine zusätzliche Fahrerlaubnis benötigt.