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„Darf´s ein bisschen mehr sein?“ Diese Frage wird einem nicht mehr nur beim Metzger oder Gemüsehändler gestellt, sondern ab sofort auch in den Autohäusern von Seat und Skoda.
In trauter Einigkeit packen sich sowohl Seat Leon Cupra und auch der Skoda Octavia RS jeweils 10 PS mehr unter die Zylinderkopfdichtung. Was noch lange nicht zum gleichen Ergebnis führt.
Ausgangsbasis beim Leon ist das Cupra-Modell mit 280 PS. Ab sofort hat der Chef-Leon 290 Pferdestärken. Im Konfigurator und den Preislisten parkt noch die bisherige Version, Seat-Händler nehmen aber seit Anfang August schon Bestellungen für die stärkere Version an. Der Aufpreis zum bisherigen Modell beträgt 500 Euro, was – zur besseren Vergleichbarkeit mit dem Skoda Octavia – beim Kombi „ST“ einen Grundpreis von 34.750 Euro ergibt.
Insider munkeln, mit dem neuen 290er-Modell trägt man einfach der Serienstreuung Rechnung, da die meisten Cupra-Motoren auch bislang schon deutlich mehr als 280 PS geleistet haben. Bisherige Käufer dürften nun beim Wochenendtreff an der Tanke natürlich gerne dieses Argument nutzen und sich freuen, damit 500 Euro gespart zu haben.
Wie sich diese Leistung- nur 10 PS unter dem allradgetriebenen VW Golf R Variant – auf die Lebensdauer der Vorderreifen auswirkt, bleibt noch festzustellen. Beim Bruder reichen nämlich schon reguläre 220 PS zum fröhlichen Gummiabriebsfestival (Der Alltagstestbericht ist hier).
Der Skoda Octavia bekommt die Leistungsspritze nicht dauerhaft, sondern als limitiertes Sondermodell. Der Name ist schlicht Octavia „RS 230“, was verrät, dass hier weniger Gäule die Kutsche nach vorne ziehen. 230 PS statt 220 wie im normalen RS (Testbericht hier) entsprechend dem Performance-Paket beim Golf GTI. Ganze drei Stundenkilometer mehr Topspeed und eine um 0,1 Sekunden kürze Beschleunigung von 0 bis 100 km/h bringt der Zehner. Wer das im Alltag merkt, hat ein GPS Gerät gefrühstückt und nicht ordentlich gekaut.
Als Combi kostet der RS 230 34.150 Euro. Der Aufpreis zum Standard-RS in Höhe von 3.000 Euro beinhaltet das „Challenge XL“ Paket (u.a. 19-Zoll Alus, Lederausstattung, elektrische Sitze), Fahrprofilauswahl mit Soundgenerator und vordere Parksensoren. Diese Optionen kosten in der RS-Preisliste 2.750 Euro, was einen Sondermodell-Obolus von 250 Euro bedeutet. Beim Golf GTI kostet der Performance-Spaß übrigens 1.175 Euro mehr, hier hat die kleinere Version allerdings das Vorderachsdifferenzial noch nicht an Bord.