Skoda-Buch Driven by Design Papier ist geduldig

Ein neues Buch über das Skoda-Design ist auf dem Markt.



Anfang 2001 hat der Autor dieser Zeilen seinen ersten Skoda gekauft. Einen Octavia Combi, recht schick damals als „20V Turbo“ mit dem 150 PS starken 1,8 Liter-Fünfventiler. Aber auch fünf Jahre nach dem Start der ersten Skoda-Modellreihe unter VW Regie wurden damals unzählige Augenbrauen hochgezogen: „Warum kaufst Du denn so was?“.

Skoda-Buch Driven by Design

Auch heute gilt Skoda in den Augen vieler noch als rein pragmatische Marke, als rationale Entscheidung für ein neues Auto. Trotz der großen Schritte im Design, das vor allem die großen Modelle Superb und Kodiaq für viele Menschen auf die Einkaufsliste setzt.

Das Design ist auch Thema eines Buches über Skoda, das im renommierten Verlag teNeus erschienen ist: „Driven by Design – Values. Visions. Skoda.“ Auf den ersten Blick passt eine solche Bibel nicht so recht zur braven tschechischen Automarke. Aber Einblicke in das Design soll es geben, gerne.

Skoda-Buch Driven by Design

Diese Erwartungshaltung kann das Buch leider nur sehr bedingt erfüllen. Über 176 Seiten erstrecken sich viele reine Textstrecken mit austauschbaren Zitaten wie „Wir bringen Menschen in Bewegung“ oder „Die Wurzeln der Marke sind die Quelle unserer Inspiration“. Kann das nicht jeder Autohersteller von sich sagen?

Die Inspiration der böhmischen Glaskristallkunst wird angeschnitten, der Kubismus gestreift – aber im Prinzip zeigt das Buch einen – nicht ganz kompletten – Abriss der Skoda Modellhistorie von der Laurin & Klement Voiturette A bis zum neuen Kodiaq. Der ist auch das eigentliche Thema des Buches.

Man lernt in einem fiktiven Interview, dass SUV vor 20 Jahren „als Lifestyle-Produkt gesehen“ wurden, heute aber „die Erwartungen an einen SUV sehr hoch“ sind. Hm. Ist es nicht gerade heute der Lifestyle? Man merkt, wie die Marketing-Texter von Skoda genau diese Schublade vermeiden wollten.

Skoda-Buch Driven by Design

Auch auf den zweiten Blick passt das Buch also nicht so ganz zur Marke. Denn wer sich bewusst für einen Skoda und sein gutes Preis-/Leistungsverhältnis entscheidet, der wird sich kaum für 39,90 Euro ein recht inhaltsleeres Buch kaufen. Es fehlen die Konzeptautos von Skoda der letzten Jahre, Einblicke in die Designabteilung und Erklärungen über die Herangehensweise.

So ist Driven by Design" ein typisches „Coffee Table Book“. Ein schön anzusehendes, edel verarbeitetes Druckwerk, was sich gut auf dem Beistelltisch macht. Wohl meist im Wartebereich von Skoda-Autohäusern.

Wer Platz für das Buch im heimischen Wohnzimmer hat und als Markenfan ein schönes Buch über Skoda sucht, kann es z.B. hier bei Amazon oder beim stationären Buchhändler vor Ort bestellen.

Noch etwas persönliches zum Schluss: Auch im Jahr 2016 gab es in meinem Umfeld immer noch Menschen, die meine Entscheidung für einen Skoda Superb Combi nicht verstehen. Nicht nur (Buch-)Papier ist also geduldig - Image erst recht.

"Skoda - Driven by Design" (teNeues Verlag, 2017) bei Amazon.de

Teile das!
Text: Bernd Conrad
Bilder: Verlag (1), Hersteller (3)