Eindrücke aus dem Autohaus zum Marktstart des Skoda Kodiaq.
Beachtlich, was am Samstag, den 4. März beim Skoda-Autohaus vor Ort los war. Nach den Volksfesten beim örtlichen Händler in den 1980er-Jahren, wo selbst bei einer BMW 7er-Premiere (1986) von Freitagmittag bis zur sonntäglichen Kaffe-und-Kuchen-Abfahrt Party war (wo auch der Autor dieser Zeilen, entspannte neun Jahre alt, gefühlte 72 Stunden in der Hüpfburg verbrachte), ist es heutzutage bei Markteinführungen ja eigentlich mit ein paar Kaltgetränken und einzelnen Kunden, die um das neue Auto schleichen, erledigt.
Jetzt kam der Skoda Kodiaq auf den Markt. Endlich, wenn man bedenkt, was im letzten Jahr zu diesem Auto in Sachen PR und Marketing veranstaltet wurde. Auch AUTONOTIZEN hat bisher nicht nur einmal über den Skoda Kodiaq berichtet. Kaum zu glauben, dass nach der Premiere der Studie Vision S auf dem Genfer Salon 2016 erst ein Jahr vergangen ist. Im Mai wurde dann der Modellname enthüllt, Designskizzen und der Innenraum präsentiert, bevor das Auto im September endlich der Presse vorgestellt wurde. Dann gab es den Grundpreis, und noch vor der Markteinführung die Vorstellungen von Kodiaq Scout und Kodiaq Sportline .
Ist es die mediale Dauerpräsenz, oder trifft Skoda mit seinem neuen SUV wirklich so genau den Nerv der Kunden? Der Showroom ist am Premierentag im großen Autohaus zumindest voller Menschen, es herrscht ein Gedränge um das Probesitzen im einzigen Kodiaq. Der Verkäufer: „Leider haben wir nur zwei Kodiaq bekommen, diesen hier und den anderen, der im Probefahrt-Dauereinsatz ist. Die Autos sind jetzt schon knapp.“ Viel Spaß also allen Bestellern beim Lieferzeitenbingo.
Ich setze mich in den Fond und lausche den Probesitzern auf dem Vordergestühl. Ein Eherpaar mit Kindern entschließt nach drei Minuten „der wird´s“, ein Rentner ruft den Verkäufer herbei, stellt ein paar Fragen und macht auch deutlich „ok, ich nehm ihn mit Leder“.
So viel direkte Kaufbereitschaft sieht man selten an einem Samstagvormittag im Autohaus. Alle fünf Verkäufer-Schreibtische waren mit Kunden dauerbesetzt, überall wurden die Kodiaq-Kataloge durchgeblättert. Der umfangreich überarbeitete Octavia , der sich auch das erste Mal den Kunden zeigte (und – jetzt kann ich das nach vielen anderen Medien auch sagen – in Realität weitaus normaler aussieht als auf Fotos), stand unbeachtet in der Ecke.
Skoda Kodiaq, der neue Volkswagen? Ich komme mit einem Ehepaar ins Gespräch. Sie fahren aktuell den Vorgänger-Touran und haben sich heute in den Kodiaq „verliebt“ und wollen einen. Vor allem der große Laderaum hat es ihnen angetan. Ich bringe den VW Tiguan Allspace ins Spiel, der auf dem Genfer Salon vorgestellt wird. „Noch nie gehört, dass da ein größeres Modell kommt“, antwortet mir der Gatte. Nachhilfestunde für das VW-Marketing?
