Toyota und Lexus bringen 30 neue Elektroautos. Der Premium-Ableger wird zur reinen E-Marke.
Der japanische Autogigant Toyota hat bei einer Präsentation insgesamt 15 neue Concept Cars auf die Bühne gerollt. Manche Messen mit allerlei Herstellern in den Hallen hatten nicht diese Fülle an Studien zu bieten. Bei Toyota stecken zudem konkrete Absichten hinter dem Auftritt. Bis zum Jahr 2030 sollen 30 neue Elektroautos der Kernmarke sowie der Luxussparte Lexus auf den Markt kommen. Die Hälfte davon wurde jetzt gezeigt.
Lexus wird zur Elektromarke
Die Premiummarke Lexus scheint sich dabei neu zu definieren. Das Design der Fahrzeuge wird zurückhaltender als bislang und beschreitet neue Wege. Nach ersten Teasern war der Lexus RZ erstmals als lebensgroßes Modell zu sehen. Bei diesem Mitteklasse-SUV-Crossover handelt es sich, wie bereits berichtet, um ein Derivat des Toyota bZ4X und des Subaru Solterra. Der RZ dürfte als erster Elektro-Lexus der neuen Familie auf en Markt kommen. Außerdem soll ein größeres SUV über dem RZ kommen.
Neuer Imageträger bei Lexus wird ein elektrischer Sportwagen, der als legitimer Nachfolger des LFA gelten dürfe. Es darf vermutet werden, dass dieses neue Topmodell des Konzerns als erstes Elektroauto mit einer Feststoffbatterie auf den Markt kommen wird.
Mit stark gerundeter Karosserie präsentiert sich eine Mittelklasselimousine. Noch ist nicht zu erkennen, ob Lexus damit den bei uns nicht mehr angebotenen IS oder den ES ablösen wird. Den Schick des Porsche Panamera übernimmt ein Shooting Brake, der auf der Limousine aufbauen wird, daneben parken eine leicht veränderte Crossover-Variante und ein zweitüriges Cabriolet auf mutmaßlich gleicher Basis.
Alle neuen Elektro-Lexus mit Ausnahme des Sportwagens werden wohl auf der e-TNGA-Plattform basieren, die Toyota mit dem bZ4X einführt. In Europa, Nordamerika und China soll die Hybrid-Premiummarke Lexus bis 2030 rein elektrisch werden, global dann im Jahr 2035.
Das Comeback des MR2?
Ein weiterer Blickfang bei der Präsentation war ein zweisitziger Sportwagen. Hoffnungen auf ein Comeback der Modellbezeichnung MR2 sollte man sich aber kaum machen, denn der Elektro-Sportler dürfte unter dem Label GR auf den Markt kommen. Vielleicht als Toyota GR2?
Außerdem wird die bZ-Baureihe erweitert. Diese beiden Buchstaben stehen für „beyond zero“ und sind die Modellbezeichnung für Toyotas Elektroautos. Neben dem bZ4X wird es zwei weitere SUVs und eine Limousine, aktueller Studienname bZ SDN (Sedan) geben. Auch ein kleines Crossovermodell ist geplant.
Mit dem Pick-up gegen Rivian und Co.
Vor allem den US-Markt hat Toyota mit einem großen Elektro-Pick-up im Visier. Damit treten die Japaner gegen neue Konkurrenten wie Rivian, aber auch gegen den Tesla Cybertruck an. Der Compact Cruiser spielt mit Retro-Design.
Auch Nutzfahrzeuge wird Toyota mit Elektroantrieb bringen. Neben zwei kleinen Transportern zeigte die Marke auch eine weiterentwickelte Version des e-Palette. Dieses Konzept sieht autonom fahrende Nutzfahrzeuge mit Wechselaufbauten für den Personen- und Warentransport auf der ersten und letzten Meile vor.
Bis zum Jahr 2030 will Toyota 3,5 Millionen Elektroautos – mit Batterie oder Brennstoffzelle – auf die Straße bringen. Die Investitionen in die Batterietechnologie wurden um fast vier auf 15,6 Milliarden Euro erhöht.
Im Video: Toyota Mirai