Autonome Autos entwickeln beide Konzerne mit dem Start-up Argo AI.
Die Autokonzerne Ford und Volkswagen weiten ihre jüngst gestartete Kooperation massiv aus, wie die beiden Konzernchefs Herbert Diess (Volkswagen) und Jim Hackett (Ford) heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bekanntgegeben haben.
Die Entwicklung von Pick-ups – als Nachfolger von Amarok und Ranger – sowie von Kleintransportern, liegt den Angaben zufolge im Plan. Ab dem Jahr 2022 werden die ersten gemeinsam entwickelten und gebauten leichten Nutzfahrzeuge in Form der Pick-ups auf den Markt kommen.
Den MEB (Modularer Elektrobaukasten), den VW für die Elektroautos seiner Konzernmarken entwickelt hat, wird auch Ford nutzen. Auch Batteriepakete sollen von VW and Ford geliefert werden. 2023 soll ein auf dem MEB basierendes Elektroauto mit Pflaume im Logo auf den europäischen Markt kommen, das wohl in Köln gebaut wird. Über einen geplanten Lebenszyklus der Baureihe von sechs Jahren will Ford 600.000 Exemplare verkaufen. Außerdem wird ein zweites Elektroauto auf MEB-Basis angedacht. Für die Nutzung des Baukastens wird Ford Lizenzgebühren von Volkswagen bezahlen.
Außerdem bündeln die beiden Konzerne ihre Anstrengungen bei der Entwicklung autonom fahrender Autos. Nach Ford wirdauch Volkswagen in das Start-up Argo AI investieren. 2,6 Milliarden US-Dollar wird Volkswagen in das amerikanische Unternehmen stecken, davon eine Milliarde in Form von Cash. Den Rest steuert die VW Tochtergesellschaft AID (Autonomous Intelligent Driving) bei, die mit 1,6 Milliarden US-Dollar bewertet wird und in Argo AI aufgeht. Das deutsche AID-Büro wird die Europazentrale von Argo AI. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird Volkswagen von Ford weitere Anteile an Argo AI im Wert von 500 Millionen US-Dollar übernehmen.
Das Ziel ist, dass beide Autobauer die gleichen Anteile an Argo AI halten. Die dort entwickelte Plattform für autonome Autos soll laut Herbert Diess „zum globalen Industriestandard“ gemacht werden, so wie er es auch mit dem MEB vorhat. Die nach Level 4 selbstfahrenden Autos (Der Fahrer kann und muss in gewissen Notfällen eingreifen können) von Ford und VW sollen auf dieser Basis getrennt voneinander entwickelt werden.
Eine gegenseitige Kapitalverflechtung, also Beteiligungen „über Kreuz“, streben Ford und Volkswagen aber weiterhin nicht an.