Lexus zeigt den neuen LS. Und mit ihm ein mittelklassiges Design.
1989 durfte die Autowelt staunen. Toyota zeigte mit dem LS400 das erste Modell der neuen edlen Tochter Lexus und bewies eine glückliche Hand für die automobile Oberklasse. Die Kunden in Deutschland staunten zwar nicht so sehr und kauften weiterhin lieber die heimischen Angebote, vor allem in den USA schlug das neue Label aber voll ein.
Dort, auf der NAIAS (North American International Auto Show) zeigt Lexus jetzt die fünfte Generation des Markenflaggschiffs LS als seriennahe Studie. 2018 soll das Auto in Serie gehen.
Und jetzt staune ich: Darüber, wie man das seit damals evolutionär weiterentwickelte, geradlinige Design jetzt mit einem allerweltigen Mittelklassekleid ablösen kann. Der böse Grill wirkt bei einer Oberklasselimousine grenzwertig, aber ok. Die hängende Gürtellinie endet in einem schwülstigen und rundgelutschten Heck, das eher nach einem Accord- oder Camry-Logo ruft als nach dem LS-Schriftzug.
Der beim Premierenmodell übrigens von der Zahl 500 begleitet wird. Richtig, ohne „h“ am Ende. Die Hybrid-Marke packt also in die Drehteller-Version keinen elektrifizierten Antrieb. Das Serienmodell wird aber sicher mit diversen Hybrid-Ausbaustufen kommen.
Die Plattform teilt sich der kommende LS mit dem neuen Coupé namens LC, die Limousine hat jedoch mit 3.125 Millimetern einen deutlich längeren Radstand. Das ganze Auto erstreckt sich auf 5,24 Meter, damit spielt der LS also in einer Liga mit den Langversionen von BMW 7er und Co.
Das Cockpit strahlt markentypisch eine gediegene Eleganz aus, die jedoch von den beiden antiquiert wirkenden Multifunktionsschaltern links und rechts auf der Instrumentenhutze unterbrochen wird. Die Knubbel stehen ab wie Hörner, an denen man den Lexus-Designer am liebsten packen würde.
Für 2020 hat Lexus vor einiger Zeit eine Oberklasselimousine mit Wasserstoffantrieb angekündigt. Das Design dieser Studie, LF-FC genannt, hätte durchaus mehr auf den jetzt gezeigten neuen LS durchschlagen können.