Audi zeigt das Einzelstück A8L Extended.
„Uff!“ denkt man reflexartig. Ein Strech-A8. Kurz vor der Beijing Motor Show muss das ein Modell für den neureichen Asiaten sein. Oder für einen Königssohn im Nahen Osten.
Umsonst ge-ufft! Audi berichtet, dass dieses Einzelstück auf Bestellung eines Kunden in Europa angefertigt wurde.
4,22 Meter Radstand misst der verlängerte A8, insgesamt streckt sich das Auto auf 6,36 Meter, 1,09 Meter länger als der A8L von der Stange.
Warum dem ungenannten Kunden ein A8 als Langversion so wichtig war, dass er nicht den technisch moderneren S600 Pullman von Mercedes-Benz gekauft hat, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es an den vier Einzelsitzen im Benz-Fond, von denen zwei entgegengesetzt zur Fahrtrichtung montiert sind. Wo ist denn da gleich der Spucktütenhalter montiert…
Im A8 sind sechs Einzelsitze in drei Reihen, alle mit Blick nach vorne, montiert. Was auch dafür hilft, dass man doch mal sein Assitenten mitnehmen kann und die einen nicht immer anglotzen. Außerdem muss man nicht Füßesortieren Spielen.
Audi nennt die „große Herausforderung in der Gestaltung der Silhouette“. Dass diese Aufgabe nur mit Kompromissen bezwungen wurde, liegt in der Natur der Sache. Keine derart lange Limousine sieht noch sexy aus.
Abstrakt wirkt die Motorwahl. Wenn Geld keine Rolle spielt und man sich ein Unikat bauen lässt, erwartet der staunende Normalbürger doch den W12 unter der Haube. Aber nein, den Sechssitzer treibt eine Ausbaustufe des 3.0 TFSI-Benziners mit 228 kW/310 PS an. Diese Kombination aus Motor und A8 gibt es zumindest in Deutschland nicht mehr neu zu kaufen.
2.418 Kilogramm wiegt der Spezial-Audi, also ist der nicht gepanzert. Also doch ein Kindergartenshuttle mit Platz für die Nachbarsracker? Wir werden sehen. Weitere Kunden sollen bereits interessiert sein – nur beeilen muss man sich, der aktuelle A8 fährt ja munter seinem Lebensabend entgegen,.
Text: Bernd Conrad, Fotos: Hersteller