Neue Elektroautos: Nio aus China startet mit drei Modellen. Alle Informationen, auch zum Vertrieb und dem Batteriewechsel-Angebot, gib es hier.
Die chinesische Elektroautomarke Nio startet, nach ersten Schritten in Norwegen, jetzt auch in Europa. Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Schweden sin die ersten Länder, in denen der Hersteller mit dem Vertrieb seiner Fahrzeuge beginnt.
Nio ETt, EL7 und ET7 im Video
Erstes Nio-Angebot ist der ET7. Die Elektrolimousine ist 5,10 Meter lang und konkurriert beispielsweise mit dem Mercedes EQE und dem Genesis Electrified G80 . Zwei Varianten mit 75 oder 100 kWh Akku-Speicherkapazität sollen angeboten werden. Mit Allradantrieb dank zweier Elektromotoren bringt es der Nio ET7 auf eine Systemleistung von 480 kW (653 PS) und 850 Newtonmeter Drehmoment.
Der Grundpreis für den Nio ET7 liegt bei 69.900 Euro. Das verrät die Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des dafür zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Nio stellt bei seinen Vertriebsaktivitäten aber nicht den Kauf, sondern ein eigenes Auto-Abo-Modell in den Vordergrund. Dabei sind komplett flexible Lautzeiten von einem bis hin zu 60 Monaten mit einer Kündigungsfrist von nur zwei Wochen möglich.
Wer sich länger an den Nio ET7 binden will, bezahlt bei einem Auto-Abo mit einer Laufzeit von 36 Monaten für den Nio ET7 mit 75 kWh-Akku 1.199 Euro. Wer den Vertrag mit einer fixen Laufzeit von 12 Monaten abschließt, zahlt mit 1.295 Euro nur wenig mehr. Noch im Oktober sollen die ersten Exemplare des Nio ET7 ausgeliefert werden.
Wird der ET5 der Bestseller?
Die gleiche Antriebstechnik steckt im neuen SUV Nio EL7. Dieses Modell kann vorbestellt werden, Auslieferungen erfolgen ab Januar 2023. Günstiger als ET7 und EL7 wird der Nio ET5. Mit ihm entsteht eine Mitteklasse-Konkurrenz zum Tesla Model 3. Der Vorsprung der Chinesen zeigt sich mit Blick nach Wolfsburg: Vom VW ID.7 gibt es aktuell nur eine Studie, ID.Aero genannt. Der Nio ET5 wird ab März 2023 ausgeliefert.
Laden oder Tauschen
Parallel zum Vertrieb bringt Nio auch sein Konzept der Batteriewechselstationen nach Europa. Wer sein Elektroauto nicht per Kabel laden möchte, kann – eine Batteriemiete beim Hersteller vorausgesetzt – den Stromspeicher in wenigen Minuten gegen ein volles Exemplar austauschen lassen. An der Autobahn A8 im bayerischen Zusmarshausen steht die erste dieser Stationen. Bis Ende des Jahres sollen 19 weitere entstehen, 100 weitere kommen 2023 ans Netz. Bis 2025 sollen außerhalb Chinas 1.000 „Power Swap Stations“ entstehen, die meisten davon in Europa. Über eine Nio-Ladekarte haben Kunden der Marke zudem Zugang zu europaweit 380.000 Ladepunkten.
Anstelle von herkömmlichen Autohäusern sollen auch hierzulande „Nio Houses“ entstehen. Die ersten dieser Flagshopstores, in denen man auch Meetingräume mieten oder ein Café besuchen kann, sollen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf eröffnen.
Fazit
Der Europastart der Marke Nio wurde einige Zeit herausgezögert. Jetzt zeigt sich: Die Chinesischen haben die Zeit für Hausaufgaben genutzt. Mit drei Premium-Elektroautos kommt Nio jetzt auch nach Deutschland, behält dabei auch den Vertrieb in eigenen Händen. Auch das Batterietauschkonzept wird vom Start weg angeboten. Ob sich dieser Service für Kunden der Marke durchsetzt, muss sich aber noch zeigen.