Seat kommt mit einem Elektroauto, Cupra mit Plug-in-Hybriden.
Es ist kein Geheimnis mehr: Autokäufer in der ganzen Welt greifen vermehrt zu SUV. Auch in kleinen Klassen geht der Trend zum Hochsitz.
Als Seat den
Arona
als Crossover-Äquivalent zum Ibiza plante, ging die spanische Volkswagen-Tochter innerhalb des markeninternen Kleinwagensegments von einem 35 Prozent-Anteil für den Arona aus, 65 Prozent sollten als Ibiza von Band rollen.
Schon mit dem Anlauf wurde die Aufteilung gleichberechtigt in Richtung 50/50 verschoben. Wie Seat-Vorstandschef Luca de Meo jetzt dem Branchenmagazin Automotive News Europe in einem Interview verriet, hat Seat abermals justiert, um den Anteil des Arona im Segment auf 60 Prozent zu steigern.
Auch der Ateca verkauft sich weiterhin gut, wenn es die eingeschränkten Produktionskapazitäten bei Skoda in Tschechien zulassen würde, hätte Seat de Meo zufolge im Jahr 2018 20.000 Ateca mehr verkaufen können.
Im Zuge der neuen Werkbelegung innerhalb des Volkswagen-Konzerns mit der Umstellung von Zwickau und Emden auf reine Elektroauto-Werke soll die Produktion des Seat Ateca und des Skoda Karoq in eine neue Fabrik in Osteuropa umziehen.
Elektrische geht es auch bei Seat in die Zukunft. Ende 2019 soll tatsächlich noch ein elektrischer Mii vorgestellt werden, baugleich mit dem ebenfalls 2019 startenden e-Citigo. Beide Kleinwagen sind bereits bekannt, der VW e-Up ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt.
Große Stückzahlen sind nicht zu erwarten, vielmehr dürften Seat und Skoda die kleinen E-Autos nutzen, um die Handels- und Serviceorganisation auf die Elektromobilität vorzubereiten.
Für Ende 2020 hat Luca de Meo im Automotive News Europe-Interview den ersten elektrischen Seat auf Basis des MEB (Modularer Elektro-Baukasten) angekündigt, der dann in Zwickau gebaut werden wird.
Eine Studie zum kompakten Elektro-Seat will die Marke auf dem Genfer Salon 2019 zeigen, wo sie sich dann also mit einem ebenfalls seriennahen Konzept zum neuen Seat Leon um das Rampenlicht prügeln muss. Der Leon geht dann im Laufe des Jahres in Serie.
Die neue Sportmarke Cupra, die sich Ende 2018 mit dem SUV Cupra Ateca vom Mutterlabel emanzipiert hat, soll bis auf weiteres keine reinen Elektroautos im Programm haben. Für das erste reine Cupra-Modell ohne Seat-Bruder verspricht de Meo im Jahr 2020 zwei Leistungsstufen eines Plug-in-Hybrids und einen reinen Benziner. Auch dazu soll es in diesem Jahr eine Studie geben. „Damit werden wir viele Menschen überraschen“, sagte der Markenchef.
Ein Cupra Ibiza wurde bei der Vorstellung der Marke zwar als Studie gezeigt, seine Realisierung ist aber unwahrscheinlich. Ein Cupra Arona hat höhere Prioritäten. Aber auch hier rechnen die Planer noch an der Machbarkeit.
Auch Konkurrent Mazda surft auf der SUV-Welle. Von 67.387 Autos, die von der japanischen Marke im Jahr 2018 erstmals zugelassen wurden, sind über 54 Prozent SUV. 16.688 Mazda CX-3 und 20.025 Mazda CX-5. VW bringt im April den T-Cross auf den Markt. Er dürfte dem Polo ebenso zu schaffen machen wie der Seat Arona dem Ibiza.
Im Video: der Seat Arona 1.0 TSI