Mobile Ladesäulen von VW Powerbank für das Elektroauto

VW bringt ab 2019 mobil einsetzbare Ladesäulen für Elektroautos.

Ein großer Vorteil von batteriegespeisten Elektroautos gegenüber Verbrennern ist die dezentrale Energieversorgung.

Besitzer einer Garage oder eines Carports mit Wallbox haben eine „Tankstelle“ zuhause, unterwegs können Ladestationen angesteuert werden. Nach und nach zeigen sich auch erste Geschäftsmodelle seitens der Autohersteller, diese Flexibilität auszunutzen.

Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio versorgt Kunden, die mit ihrem ES8 oder ES6 in entlegenen Gegenden des Riesenreichs fernab einer Batteriewechselstation oder einer Steckdose stranden, mit einem mobilen Energieservice in Form von Kastenwagen, die eine große Batterie an Bord haben.

Auch Volkswagen hat jetzt im Vorfeld des ersten ID.-Marktstarts das Konzept einer Powerbank für das Elektroauto vorgestellt. Damit will der Autobauer das stationäre Netzwerk von Ladepunkten sowie das eigene Programm an Wallboxen unterstützen.

Je nach Bedarf, wenn in einem neuen Büropark oder einem neuen Wohnviertel (noch) keine Ladestation ans Netz gegangen ist, sollen die mobilen Ladesäulen von VW ihren Vorteil ausspielen können. Auch bei einer Großveranstaltung kann die An- und Abreise mit Elektroautos gewährleistet werden.

Eine große Batterie mit 360 kWh Speicherkapazität soll bis zu 15 Elektroautos mit Elektronen versorgen können. Natürlich nur dann, wenn niemand seinen Akku komplett volllädt. Vier Fahrzeuge können gleichzeitig angeschlossen werden, zwei über DC (Gleichstrom) mit bis zu 100 kW Ladeleistung, zwei über AC (Wechselstrom).

Auch einen dauerhaften Anschluss an das Stromnetz haben die Entwickler vorgesehen, wodurch sich die Säule mit 30 kW laden lässt und beispielsweise in Zeiten mit wenig Energieverbrauch überschüssigen Wind- oder Solarstrom speichern könnte.

Wie die Elektroautos von VW, Audi, Seat und Skoda nutzt auch die mobile Ladesäule den MEB (Modularer Elektro-Baukasten) als technische Basis. Die Akkus entsprechen im Prinzip den Gegenstücken in den Fahrzeugen. Die dürften nach dem Ende ihres ersten Lebens im Auto dann als Teil des Batteriepakets in Ladesäulen zum Einsatz kommen.

Mobile Ladesaeulen VW ID Powerbank Elektroauto

Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Konzern Komponente, sagt: „Die mobilen Ladesäulen sind ein entscheidender Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten. Sie können überall bedarfsorientiert aufgestellt werden – mit oder ohne Anschluss an ein Stromnetz. Diese Flexibilität ermöglicht einen komplett neuen Ansatz für den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur. So können zum Beispiel Städte lernen, wo die geeignetsten Plätze für einen festen Ladepunkt sind, bevor große Investitionen für den Netzausbau getätigt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, temporär eine größere Anzahl von Ladesäulen aufzustellen – genau dann und genau dort, wo sie gebraucht werden.“

Im ersten Halbjahr 2019 werden die ersten mobilen Ladesäulen in VWs Heimatstadt Wolfsburg aufgestellt. 2020 soll die Serienproduktion beginnen, dann können auch andere Regionen und Kommunen mit den Stromtankstellen beliefert werden.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller
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