Zeekr, wie Volvo und Polestar eine Geely-Tochter, kommt mit zwei Modellen auch nach Deutschland.
Der chinesische Geely-Konzern, dem auch Volvo, Polestar und Lynk & Co gehören, hat mit Zeekr (ausgesprochen: Siik-ar) seit dem Jahr 2021 eine weitere Marke im Portfolio. Unter dem Label sollen „Luxus-Elektromobilität“ und neue Technologien auf die Straße kommen. Aus europäischer Sicht fischt Zeekr damit also im gleichen Teich wie Volvo. Erstes Modell von Zeekr war im Jahr der Gründung der Shooting-Brake-Crossover 001.
001 und X sind bestellbar
Mit ihm plant Geely auch den Markteintritt von Zeekr in Europa, flankiert vom kompakten X. Jetzt startet der Verkauf beider Modelle in den Niederlanden und in Schweden. Bis zum Jahr 2026 will man in den meisten westeuropäischen Märkten vertreten sein.
Geleitet wird die Europa-Expansion vom ehemaligen Lexus-Manager Spiros Fotinos. Er ist vom Zeitpunkt des Marktstarts überzeugt. „Die europäischen Kunden werden gegenüber Elektrofahrzeugen immer aufgeschlossener. Nie zuvor waren sie so offen gegenüber neuen Technologiemarken – insbesondere solchen, die sich ausschließlich auf Elektrofahrzeuge spezialisieren. Mit den Ressourcen, den Kenntnissen und der Erfahrung, auf die wir zurückblicken können, ist Zeekr sehr gut aufgestellt, um erstklassige Elektrofahrzeuge, innovative Dienstleistungen und ein herausragendes Kundenerlebnis anzubieten. So gestalten wir den Übergang zur Elektromobilität einfacher als jemals zuvor und können zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen.“
200 kW Ladeleistung
Als technische Grundlage nutzen 001 und X die SEA-Plattform (Sustainable Experience Architecture), die auch vom Joint-Venture Smart verwendet wird. Geely-Gründer Li Shufu ist einer der größten Einzelaktionäre von Daimler / Mercedes-Benz, die Marke Smart produziert ihre neuen Modelle mittlerweile in Zusammenarbeit mit Geely in China.
Der 4,97 Meter lange Zeekr 001 ist ein fünftüriger Shooting Brake. Ihn gibt es mit zwei verschiedenen Antriebs-Konfigurationen. Beide haben einen 100 kWh großen Akku an Bord, die in China vorgestellte Batterie mit 140 kWh Speicherkapazität wird in Europa noch nicht angeboten. Am Schnelllader kann über den CCS-Anschluss eine Ladeleistung von 200 kW erreicht werden. Ein leerer Akku soll in 30 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt sein. Fünfeinhalb Stunden dauert eine komplette Ladung an der Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule mit 22 kW Leistung (dreiphasig).
Der Zeekr 001 Single Motor hat eine permanenterregte Maschine an der Hinterachse mit 200 kW (272 PS) und 343 Newtonmetern Drehmoment. Die Reichweite soll bei 620 Kilometern liegen, der WLTP-Normverbrauch der Baureihe wird mit 18,2 – 18,5 kWh auf 100 Kilometern angegeben. Das Allradmodell mit zweitem Motor an der Vorderachse leistet im Peak 400 kW (544 PS) und beschleunigt in 3,8 Sekunden (Single Motor 7,2 Sekunden) aus dem Stand auf 100 km/h. Das Drehmoment liegt bei üppigen 686 Newtonmetern. Beide Versionen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.
Bis zu 10 Jahre Garantie
In der Ausstattungslinie „Privilege“ fährt der Zeekr 001 mit Luftfederung und adaptiver Dämpferregelung vor. Das Kofferraumvolumen aller Varianten liegt bei 539 Litern. Die Anhängelast variiert. 1.500 Kilogramm sind es mit Heckantrieb, die beiden Allradversionen (Performance und Privilege) ziehen 2.000 Kilogramm.
Kompakter X mit 1.600 kg Anhängelast
Die zweite Baureihe ist der Zeekr X, ein 4,43 Meter langer SUV-Crossover. Er ist das Schwestermodell von Smart #1 und dem neuen Volvo EX30 . Der NMW-Akku im Fahrzeugboden hat eine Speicherkapazität von 69 kWh. Die Reichweite des Zeekr X wird, gemessen nach der WLTP-Norm, mit bis zu 440 Kilometern für das Heckmotor-Modell (Normverbrauch 16,4 kWh / 100 km) angegeben.
150 kW Ladeleistung über CCS können realisiert werden, 29 Minuten soll ein Hub von zehn auf 80 Prozent Ladezustand dauern. Auch der X schafft Wechselstrom mit 22 kW (drephasig). Mit leerem Akku parkt er vier Stunden am Kabel.
Die E-Maschine im Heck leistet, wie im 001, 200 kW (272 PS), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Das Allradmodell des Zeekr X hat eine Systemleistung von 315 kW (428 PS), das maximale Drehmoment steigt um 200 auf 543 Newtonmeter. Etwas schneller ist der Allradler mit dem Namen Privilege aber nicht: Auch er erreicht 180 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das Kofferraumvolumen des Zeekr X liegt bei 362 Litern, die Anhängelast bei 1.600 Kilogramm.
Preise und Vertrieb in Deutschland
Nach dem Start der Reservierungsmöglichkeit in den Niederlanden und in Schweden können jetzt auch Kunden in Deutschland Autos vorbestellen. Ende des Jahres sollen erste Probefahrten möglich sein. Im ersten Halbjahr 2024 wird Zeekr Flagshipstores eröffnen, zudem sollen dann die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden.
Beim Service setzt die Marke auf eine mobile Eingreistruppe und die Zusammenanarbeit mit Partnerwerkstätten. Ein klassisches Händlernetz für Verkauf und Reparatur soll es nicht geben. Die Neuwagengarantie beträgt fünf Jahre bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern (Batterie: acht Jahre bis 200.000 Kilometer). Sie kann bei regelmäßiger Wartung auf bis zu 10 Jahre bis zu 200.000 Kilometern verlängert werden.
Der Zeekr X startet, serienmäßig mit Panoramadach (ohne Öffnungsfunktion), Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne und hinten und Yamaha-Soundsystem bei 44.990 Euro. Die Privilege genannte Topausführung bringt für 49.490 Euro zusätzlich ein 22-kW-Ladegerät, 20-Zoll-Felgen sowie eine Massagefunktion für Fahrer und Beifahrer mit. Mit diesen Tarifen ist der Zeekr X etwas teurer als das Konzern-Schwestermodell Volvo EX30.
Der Zeekr 001, zu dem es hier einen Fahrbericht mit Video-Review gibt, kostet in Deutschland ab 59.990 Euro. 21-Zoll-Felgen, Panoramadach und Zweizonen-Klimaautomatik sind ab Werk dabei. Das Performance-Modell mit Allradantrieb um 400 kW sowie 22-Zöllern kostet 62.990 Euro. Darauf aufbauend kann man den 001 Privilege mit aktiver Luftfederung, Sitzlüftung und -massage vorne, Dreizonen-Klimaautomatik und einem Soundsystem mit 12 Lautsprechern bestellen. Der Preis: 67.990 Euro.
Der ZEEKR X im Video