Auch in diesem Winter kommen neue VW-Sondermodelle. Lohnt sich die Join-Serie?
UPDATE
Auf den Tag genau, vor einem Jahr – am 15. Dezember – wurden die
VW Sondermodelle Sound
gestartet und traditionell lancieren die Wolfsburger auch in diesem Winter wieder eine neue Linie. Diesmal nennen sich die Up, Polo, Golf, Golf Variant, Touran, Tiguan und Sharan mit Preisvorteil „Join“. Auch den ganz frisch
überarbeiteten Golf Sportsvan
gibt es als Join-Sondermodell.
Trendbewusst setzt VW bei den Join-Sondermodellen auf das Thema Connectivity, man will vor allem die höherwertigen Infotainment-Systeme und das Car-Net mit der „Guide & Inform“ – Funktion pushen. Bis zu 3.600 Euro Preisvorteil für den Kunden verspricht der Hersteller. Das gilt für den Sharan.
Rechnen wir also mal nach. Im Sharan Join stecken das Navigationssystem Discover Media (da der Sharan recht alt ist, noch das seit vielen Jahren bekannte, eher lahme Gerät) mit der Onlinefunktion „Guide and Inform“ – die gibt es aber nur im ersten Jahr nach der Zulassung gratis.
Aufgerüscht wird das Sondermodell mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, abgedunkelten Scheiben im Fond und speziellen Stoffsitzbezügen sowie elektrischen Schiebetüren, Klimaautomatik, Winterpaket und silberne Dachreling. Beim DSG-Modell sind auch die Schaltwippen am Lenkrad montiert. Für den vollen Preisvorteil von 3.600 Euro muss noch das „Join Plus Paket“ mit 18-Zöllern, App Connect zur Verbindung mit dem Smartphone und Bi-Xenonscheinwerfern mit Kurvenlicht mit rein. Achtung: Die großen Räder erfordern entweder einen weiteren Invest in das Sportfahrwerk mit 315 Euro oder in die adaptiven Dämpfer für 1.150 Euro. Als 1.4 TSI mit 150 PS und DSG kostet der Sharan Join mit dem Paket und Sportfahrwerk 44.615 Euro.
Wenn man einen Sharan Comfortline mit der gleichen Motorisierung und der bei den Join-Sondermodellen enthaltenen Anschlussgarantie auf insgesamt fünf Jahre (davon zwei Jahre Werksgarantie, drei Jahre Anschlussversicherung) mit einer überschaubaren maximalen Laufleistung von 50.000 Kilometern konfiguriert, kostet dieser 47.160 Euro. Macht 2.545 Euro Preisvorteil, für die versprochenen 3.600 Euro muss also ums Eck gedacht werden. Denn die berechnen sich wohl nur, wenn man einen Sharan in der Basis Trendline entsprechend vollpackt.
Mit dem Konfigurator ist das nicht nachstellbar, da viele Elemente des Comfortline und des Join für den Trendline nicht oder nur im Paket lieferbar sind.
Nehmen wir der Deutschen liebstes Kind, den Golf. Der kostet als Sondermodell Join mit 110 PS Dreizylinder-TSI und Handschaltung 23.875 Euro. Dann hat er das Navigationssystem Discover Media (das mit den Drehreglern), Guide & Inform, Klimaautomatik und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen an Bord.
Ein Golf Comfortline mit dem gleichen Motor kostet ohne Extras 21.975 Euro, auf das Niveau des Golf Join - inklusive der 5-Jahres-Garantie - gebracht 24.420 Euro. Unterschied zugunsten des Golf Join: 2.445 Euro. Versprochen sind „bis zu 2.800 Euro“. Immerhin nur ein geringer Unterschied.
Es lohnt sich aber, wie bei den bisher angebotenen Sound-Sondermodellen, genau nachzurechnen und zu prüfen, was man wirklich haben möchte und braucht. Die Preisvorteile berechnen sich auf Basis der Trendline-Modelle, das sollte auch klar sein.
Die VW Join-Sondermodelle werden nun also im Jahr 2018 das Angebot bereichern, es darf davon ausgegangen werden, dass in einem Jahr, am 15. Dezember 2018, eine neue Linie aufgelegt wird. Dann vielleicht mit mehr Fahrassistenzsystemen. Und bestimmt auch für Polo und T-Roc , die so frisch auf dem Markt sind, dass sie aktuell noch keine Sonderserie zur Seite gestellt bekommen.
Beim Tiguan gibt es nur die reguläre Version als Join-Sondermodell zu Preisen ab 31.600 Euro für den 1.4 TSI mit 125 PS. Der verlängerte Tiguan Allspace wird aus Mexiko importiert und nicht wie die anderen Tiguan in Deuschland montiert, daher lohnt sich für die Langversion eine entsprechende Produktionseinplanung der Sonderserie wohl nicht. Das günstigste Join-Angebot ist natürlich auch das kleinste: den Up Join gibt es mit 60 PS ab 12.525 Euro.