Elektroautos von Hyundai und Kia Koreanische Elektroparty

Die Elektroautos aus Korea entwickeln sich zu Erfolgsmodellen.



Der Mensch strebt nach Höherem, Anderem, Weiterem. Man sieht sich auf der Karriereleiter und sucht die nächste Sprosse, man probiert das nächste Trendhobby. Und irgendwie vergisst man den Blick auf den „Status Quo“.

Das trifft auch auf Automobilgespräch am Stammtisch oder im Familienrat zu, zumindest, wenn es um alternative Antriebsarten geht. Lassen wir den Begriff „NEV“ für „New Energy Vehicle“ mal beiseite, denn mittlerweile sind elektrifizierte Autos gar nicht mehr so neu, oder?

Dass sich die Elektroautos langsam, aber sicher ihren Platz holen, zeigen Zahlen von Hyundai. Deren Vertragshändler Auto Sangl im bayrischen Landsberg am Lech gilt als erfolgreichster Elektroauto-Verkäufer der Republik.

Kürzlich hat das Autohaus den 500. Ioniq Elektro ausgeliefert. Die Elektrovariante des Kompaktmodells mit 28,5 kWh großem Akku wurde in zwei Jahren insgesamt ca. 3.600mal verkauft. Zum Vergleich: Der einige Wochen vorher eingeführte Ioniq Hybrid fand ungefähr 4.700 Käufer, die Plug-in-Hybrid-Version seit Sommer 2017 1.700 Kunden.

Schon jetzt ist der Ioniq aber vom Kona Elektro überholt worden. Sein Konzept als kompaktes SUV trifft nicht nur den Zeitgeist, der bis zu 150 kW starke Elektroantrieb und bis zu 64 kWh Akkukapazität zeigen einen großen Entwicklungssprung zum Ioniq.

Dabei kostet der Hyundai Kona Elektro mit 39,2 kWh-Akku und 100 kW ab 34.600 Euro, nur 1.300 Euro mehr als der Ioniq Elektro mit gleicher Maximalleistung, aber kleinerer Batterie.

Kein Wunder, dass jetzt schon mehr Bestellungen für den Kona vorliegen. Seit dem Sommer 2018 sind 4.500 Kaufverträge für den Hyundai Kona Elektro unterschrieben worden. Die Lieferzeiten ufern gerade in Richtung 12 Monate und mehr aus.

Elektroautos Hyundai Kia

Auch der Kia e-Niro , der im ähnlichen Format wie der Hyundai Kona jetzt bestellbar ist und ab 6. April 2019 beim Händler steht, dürfe stark nachgefragt werden. „Uns rennen die Kunden jetzt schon die Bude ein, obwohl ich noch gar kein verbindliches Angebot für den e-Niro machen kann“, erzählt ein Händler der Konzernmarke.

Mehrere Hyundai-Händler bestätigen, dass sie für den Kona Elektro keinerlei Preisnachlässe gewähren, die über den Herstelleranteil am Umweltbonus hinausgehen. "Ich habe mehr Kundenanfragen als Autos, warum soll ich handeln?", erklärt ein Verkaufsberater.

Auch bei der Brennstoffzelle tut sich etwas, wenn auch auf kleinerem Niveau. Während vom Hyundai ix35 Fuel Cell über mehrere Jahre ca. 200 Autos verkauft wurden, berichtet der deutsche Hyundai-Importeur jetzt schon von 350 Bestellungen für den Nexo . Der Nachfolger des ix35 Fuel Cell, der von vornherein als Brennstoffzellenauto entwickelt wurde, ist seit Sommer 2018 auf dem Markt.

Was einer weiteren Verbreitung von Brennstoffzellenautos noch im Wege steht, ist der langsame Ausbau einer Tankstellen-Infrastruktur .

Im Video: Der Kia e-Niro im Fahrbericht

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hyundai (5), Bernd Conrad (2)