Pick-up-Premieren für 2023 Neue Lastesel

Ford Ranger und VW Amarok teilen sich künftig die technische Basis. Mit Elektroantrieb kommt der Maxus T90 EV. Vorstellung mit Video-Review.

Bei uns bewegen sich Pick-ups, trotz einem breiten Modellangebot, weiterhin in einer Marktnische. International sind die Lastesel aber sehr gefragt. Toyota Hilux, Mitsubishi L200 und Co. sind weltweit unterwegs. Vor allem in den USA darf es mit den RAM-Modellen und dem Bestseller Ford F150 gerne eine Nummer größer sein.

Auf der IAA Transportation feierte der neue Ford Ranger seine Messepremiere auf europäischem Boden. Die vierte Generation wird wieder in Thailand und Südafrika gebaut. Die Autos, die zu uns verschifft werden, stammen aus der südafrikanischen Produktion.

Im Video: Neue Pick-ups für 2023

Den Anfang macht das Topmodell, der Ford Ranger Raptor. Er wechselt vom braven Vierzylinder-Diesel zu einem aufgeladenen V6-Benziner mit stolzen 288 PS und 491 Newtonmetern Drehmoment. Eine Zehnstufen-Automatik ist ebenso serienmäßig wie eine Klappensteuerung für die Abgasanlage. Vier Klang-Modi sollen hier einstellbar sein. Das konnten wir beim ersten Zusammentreffen mit dem neuen Ford Ranger Raptor auf der Messe noch nicht ausprobieren, wohl aber zur Sitzprobe ins Auto steigen.

Ford Ranger Raptor für 79.432 Euro

Die Doppelkabine, mit der so ein Pick-up für viele auch zum SUV-Ersatz werden kann, bietet auch im Fond viel Platz sowie gut erreichbare Isofix-Bügel für die Sitze des Nachwuchses. Neben digitalen Instrumenten hinter dem Lenkrad bestimmt vor allem das vertikal angeordnete 12-Zoll-Infotainmentdisplay das Cockpit. Hier ist das aktuelle Sync4-System beheimatet. Apple CarPlay und Android Auto funktionieren ohne Kabelverbindung, Musik tönt aus einem 640-Watt-Soundsystem. Statt einer Lichtorgel gibt es, ebenfalls als Serienausstattung, Matrix-LED-Scheinwerfer.

Das alles hat seinen Preis. Der Ford Ranger Raptor kostet ab 79.432 Euro. Etwas später kommen die zivileren Varianten als Ranger Limited und Ranger Wildtrak ins Programm. Das Basismodell hat einen zwei Liter großen Diesel-Vierzylindermotor mit 170 PS und manuellem Sechsganggetriebe, eine Automatik ist optional. In der Grundeinstellung treibt dieser Ranger die Hinterräder an, der Vorderradantrieb ist zuschaltbar. Der Ford Ranger Limited kostet ab 52.456,10 Euro, der Wildtrak mit serienmäßiger Automatik ab 56.613 Euro.

Limited und Wildtrak folgen

Ford Ranger Maxus T90 EV VW Amarok Pick-up Neu 2023 IAA Transportation

In der stärkeren Leistungsstufe des Vierzylinder-Selbstzünders mit 205 PS ist eine 10-Gang-Automatik serienmäßig. Außerdem wird hier der permanente Allradantrieb elektronisch gesteuert. Das gilt auch für den V6-Diesel mit 240 PS. Er wird nur im Ranger Wildtrak angeboten.

Als nutzwertiges Fahrzeug präsentiert sich der Ford Ranger mit einer Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen. In der Ladefläche, die je nach Version über seitliche Trittstufen eingesehen werden kann, gibt es optional einen Stromanschluss mit 400 Watt Leistung. Hiermit können Arbeitsmaterialien betrieben werden.

VW Amarok

Ford Ranger Maxus T90 EV VW Amarok Pick-up Neu 2023 IAA Transportation

Im Rahmen der Kooperation von Ford mit Volkswagen startet auf der Basis des Ford Ranger auch der neue VW Amarok. Er löst den erfolgreichen Vorgänger ab, der weltweit 830.000-mal verkauft wurde. Die neue Grundlage beschert dem Amarok ein deutliches Längenwachstum um knapp zehn Zentimeter auf 5,35 Meter. Der Radstand nahm um 17 Zentimeter auf 3,27 Meter zu. Auch die Wattiefe (Wasserdurchfahrtshöhe) profitiert von der Ford-Basis: Sie beträgt jetzt 80 statt zuvor 50 Zentimeter. Den VW Amarok wird es bei uns nur mit Dieselmotoren geben. Auch sie sind vom Ranger bekannt: Der Zweiliter-Vierzylinder leistet 170 oder 204 PS, der drei Liter große V6 240 PS.

Die Sitzprobe zeigt: In die von Ford übernommenen Displays spielt VW eigene Software auf, die Touchscreen-Bedienung erinnert mit ihren Menüs und Icons an andere Modelle der Wolfsburger und Hannoveraner (Volkswagen Nutzfahrzeuge). Keine Überraschung: In beiden Modellen gleichen sich die Platzverhältnisse. Preise für den VW Amarok sind noch nicht bekannt.

Maxus T90 EV

Ford Ranger Maxus T90 EV VW Amarok Pick-up Neu 2023 IAA Transportation

Die dritte Pick-up-Premiere auf der IAA Transportation kommt nur mit Elektroantrieb zu uns. Es handelt sich um den Maxus T90 EV, mit dem die chinesische Nutzfahrzeugmarke ihr Modellprogramm ab Frühjahr 2023 erweitern wird.

Mit einer Länge von 5,37 Metern, einer Breite von 1,90 Metern und einer Höhe von 1,91 Metern entspricht der Chinese im Format den anderen beiden Neuheiten. Allradantrieb gibt es beim T90 EV aber nicht. Ein 150 kW (204 PS) starker Elektromotor mit 310 Newtonmetern Drehmoment treibt bei ihm die Hinterräder an.

Ein 89 kWh großer Akku soll für bis zu 330 Kilometer Reichweite sorgen, sofern die Nutzlast von 925 Kilogramm nicht vollausgereizt wird. Innen zeigt sich der Maxus T90 EV zweckmäßig und geschmackvoll eingerichtet. Die Bedienung läuft auch hier weitestgehend über ein Touchscreen-Display im 10,25-Zoll-Format.

Fazit

Ford Ranger Maxus T90 EV VW Amarok Pick-up Neu 2023 IAA Transportation

Mit Ford Ranger und VW Amarok präsentieren sich zwei wichtige Vertreter im Pick-up-Segment als Neuauflage. Beide teilen sich die technische Basis. Nur den Ford Ranger gibt es in Form des Raptor auch als V6-Benziner. Mit Elektroantrieb fährt 2023 der Maxus T90 EV aus China vor, den es ausschließlich mit Heckantrieb gibt.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad