HAAH, potenzieller neuer Eigentümer von SsangYong, steht in den USA vor dem Aus.
Chinesische Automarken und Modelle kommen auf unterschiedliche Art und Weise auf internationale Märkte, darunter auch Deutschland. Nach der Aufbauarbeit unabhängiger Importeure wie Indimo Automotive, die u.a. die Marken DFSK , BAIC und FAW Bestune vertreiben, starten auch die Hersteller direkt ihre Exporte. SAIC ist in Europa mit der Marke MG am Start, das Start-up Aiways verkauft den U5 bei uns seit 2020. BYD und Nio haben Norwegen als Start für den Europa-Roll-Out vorgesehen, ebenso Xpeng.
US-Start unter der Marke Vantas
Die neue deutsche Marke Elaris nutzt chinesische Autohersteller als Zulieferer fast fertiger Produkte. Die geplanten Modelle, darunter Kleinwagen und SUV mit Elektroantrieb, kommen dann hier unter eigenem Namen in den Handel.
Einen ähnlichen Weg hatte auch das US-Unternehmen HAAH im Visier. In einer Kooperation mit Chery sollten SUV der Modellmarke Exeed in den USA als Vantas TXL und VX auf den Markt kommen. Mit der zweiten Marke T-Go sollten kompakte SUV dem US-Publikum schmackhaft gemacht werden. Erste Händler waren bereits unter Vertrag.
Kurz vor dem Start, der bereits öfter verschoben wurde, kippt das Projekt. Medienberichten zufolge steht HAAH vor dem Aus. Der geplante Produktionsstart der US-Modelle bei Chery wurde gestoppt. Als Grund werden die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China angeführt, die zu hohen Strafzöllen geführt hätten. Zudem ist das Vertrauen der Amerikaner in chinesische Produkte seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie stark gesunken.
Auswirkungen auf SsangYong?
HAAH galt auch als ein potenzieller Investor für den strauchelnden Autobauer SsangYong. Mit einer Übernahme der Koreaner hätte HAAH einen Pick-up auf Basis des Musso Grand im Programm gehabt. Eine Produktion in Südkorea hätte außerdem das Problem der Strafzölle auf chinesische Produkte erledigt.
Die Zukunftsaussichten von SsangYong werden mit der Pleite von HAAH aber nicht unbedingt schlechter. Die Amerikaner waren nicht der einzige potenzielle Investor. Aktuell werden in Korea weitere Gespräche mit Interessenten geführt.
Neue Fabrik für SsangYong
Vor einigen Tagen hat SsangYong zudem den Bau eines neuen Produktionswerks in Pyeongtaek, etwa 65 Kilometer südlich von Seoul, bekanntgegeben. Wenn der Neubau der Fabrik, in der „grüne und autonome Fahrzeuge“ gebaut werden sollen, abgeschlossen ist, wird das bisher genutzte Werk verkauft.
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